Vertikale KlimaKlärAnlage – mit smarter Fassadenbegrünung für ein besseres Stadtklima
Die StEB Köln (Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR) und die Stadt Köln haben unter Leitung von Björnsen Consult Forschungsgelder zur Entwicklung innovativer Fassadenbegrünungsmodule erhalten. Das Projekt trägt den Namen Vertikale KlimaKlärAnlage (VertiKKA) und soll unter anderem dazu beitragen, die Hitzeinseln im urbanen Raum zu bekämpfen.
Die StEB Köln (Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR) und die Stadt Köln haben unter Leitung von Björnsen Consult Forschungsgelder zur Entwicklung innovativer Fassadenbegrünungsmodule vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhalten. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“ gefördert. Das Projekt trägt den Namen Vertikale KlimaKlärAnlage (VertiKKA) und soll unter anderem dazu beitragen, die Hitzeinseln im urbanen Raum zu bekämpfen. Am Projekt sind zusätzlich die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HFWU) Nürtingen-Geislingen, das Photovoltaik Institut Berlin (PI), die Bauhaus Universität Weimar, das Institut für Automation und Kommunikation e.V. (ifak), das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES) und die Technische Universität Chemnitz (TUC) beteiligt.
Gerade urbane und stark verdichtete Räume neigen während der Sommermonate zur Überhitzung. Durch den Klimawandel und die Abwesenheit von kühlenden Grünflächen entstehen Hitzeinseln, welche für die Bevölkerung zur gesundheitlichen Belastung werden können. In vielen Innenstädten kommt es z.B. regelmäßig zu tropischen Nächten mit Temperaturen, welche nicht unter 20 Grad sinken. Während der Sommermonate sind gerade Städte durch Unwetter mit Starkregen bedroht. Durch wärmere Temperaturen kann die Luft mehr Feuchtigkeit und Energie speichern. Folglich haben höhere Temperaturen das Potential stärkere Unwetter mit Starkregenereignissen auszulösen. Lokal kann es zu starken Überflutungen mit Personen- und Sachschäden kommen.
Nachhaltige und smarte Stadtentwicklung
Urbane Räume müssen sich deshalb besonders auf ein sich veränderndes Klima vorbereiten. Hierzu müssen die öffentlichen Verwaltungen verschiedenen Maßnahmen umsetzen, um den sich verändernden Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Grünflächen haben für urbane Räume in vielerlei Hinsicht eine besondere Bedeutung: Durch die Verdunstung von Wasser kann die Umgebung gekühlt werden und die Grünflächen können bei Starkregenereignissen Regenwasser aufnehmen und versickern lassen. Somit kommen Grünflächen eine zentrale Bedeutung bei der Anpassung an den Klimawandel zu. Wie aber kann man die positiven Eigenschaften von Grünflächen an Orten nutzen, welche aus städtebaulicher Sicht keine größeren Grünflächen mehr zulassen?
An diesem Punkt setzt das VertiKKA-Projekt an. Zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft und Praxis möchten wir gemeinsam smarte Module zur Fassadenbegrünung entwickeln. Diese Module sollen in vielerlei Hinsicht innovativ sein: Die Module sollen über gereinigtes Regen- und Brauchwasser bewässert werden. Somit ist auch während der heißen Sommermonate eine durchgängige Bewässerung gewährleistet. Bei Starkregen kann ein Teil des Niederschlages in den Modulen gespeichert werden. Die Stromversorgung zur Bewässerung soll über integrierte Solarzellen gewährleistet werden. Überflüssiger Strom soll in das öffentliche Stromnetz abgegeben werden. Die Module sollen leicht zu montieren und wartungsarm sein. Durch die Beteiligung von Biologen am Projekt soll gewährleistet werden, dass die Bepflanzung unterschiedlichen Witterungsansprüchen angepasst ist. Die Soziologen und das Transformationsmanagement sorgen mit verschiedenen Umfragen und Veranstaltungen dafür, dass die Bevölkerung über das Projekt informiert wird, und dass die Wünsche und Anregungen der Bevölkerung bei der Modulentwicklung berücksichtigt werden.
Bei erfolgreicher Umsetzung des Projektes steht den Stadtplanern ein neues Instrument zur nachhaltigen und smarten Stadtentwicklung zur Verfügung. Diese Module erlauben eine Stadtbegrünung auch in urbanen Räumen, welche eigentlich nicht direkt dafür geeignet scheinen. Somit kann die Stadtplanung die Vorteile urbaner Begrünung in allen Teilen der Stadt zur Anpassung an den Klimawandel nutzen. Die Stadt Köln und StEB Köln streben an, dass die Module auf dem Kölner Stadtgebiet nach der dreijährigen Entwicklungsphase zur Anwendung kommen. Hierzu soll ein Folgeantrag beim Ministerium gestellt werden. Das Projekt soll Teil der SmartCity Strategie der Stadt Köln werden.